Montag der 4. Fastenwoche - 23. März 2020
„Ja, siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, es kommt niemand mehr in den Sinn. Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem
zum Jauchzen und sein Volk zum Jubel.“ (Jes 65,17.18b)
Das sind Worte, die Mut machen. Es sind Worte Gottes, die der Prophet Jesaja den Israeliten vermittelt. Jesaja ruft sie in eine Zeit hinein, in der Israel fern seiner (geistlichen) Heimat
im Exil leben musste. Das ist ein Zustand, der mit unserer gegenwärtigen Situation möglicherweise manches gemeinsam hat, denn auch wir können derzeit unsere (geistliche) Heimat nicht so bewohnen, wie wir es
gewohnt sind: das öffentliche Leben ist zurückgefahren, soziale Kontakte nicht ratsam, Gottesdienste können nicht öffentlich zugänglich gefeiert werden…
Vielleicht ruft Jesaja zielsicher auch in unsere Zeit hinein. Vielleicht sagen uns die Worte der heutigen Tageslesung: Gott verlässt auch uns heute nicht, wie er sein auserwähltes
Volk Israel nicht verlassen hat. Im Gegenteil: er ist gerade jetzt – wenn auch verborgen und unbegreiflich – bei uns und wird neu erschaffen, er wird die Trauer in Freude verwandeln. Er hat es schon einmal an Israel
getan und wird es wieder tun!
Kaplan P. Gregor Schuller OSB
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