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Dienstag der 5. Fastenwoche - 31. März




„Wenn jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.“ (Num 21,9b)

Nicht jeder kann mit Schlangen etwas anfangen. Bei der Wahl eines Haustiers würden man ihnen wohl nicht ohne weiteres und nur mit großer Vorsicht den Zuschlag geben. Schlangen werden nicht nur religionsgeschichtlich seit alters her mit dem Bösen in Verbindung gebracht. Das hat unter anderem mit dem Gift zu tun, das manche Schlangenarten kennzeichnet.
Böses, Gift (bildlich gesprochen), Schlechtes, Krankheit, Leid, Tod, Trauer und vieles andere mehr – das kennt jeder aus seinem eigenen Leben.
Andererseits kann das Gift von Schlangen aber auch als Heilmittel eingesetzt werden.
Ein Zeichen für den Tod ist zunächst auch das Kreuz. Seit aber am Kreuz unser Herr Jesus Christus starb, ist es vor allem zum Zeichen des Lebens und des Sieges über den Tod geworden. Der Tod ist zwar nicht aus der Welt, aber letztlich besiegt. So kann es gerade in unseren Tagen inmitten von Leid und Sorgen immer wieder hilfreich sein, die Augen aufzumachen und zu erheben, und zwar zum Kreuz. Der Blick auf das erhöhte Kreuz kann große Hoffnung und Zuversicht schenken, weil wir Christen wissen, dass es Rettung verheißt. Ein Heilmittel!

Kaplan P. Gregor Schuller OSB

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