Direkt zum Hauptbereich

Dienstag der 5. Fastenwoche - 31. März




„Wenn jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.“ (Num 21,9b)

Nicht jeder kann mit Schlangen etwas anfangen. Bei der Wahl eines Haustiers würden man ihnen wohl nicht ohne weiteres und nur mit großer Vorsicht den Zuschlag geben. Schlangen werden nicht nur religionsgeschichtlich seit alters her mit dem Bösen in Verbindung gebracht. Das hat unter anderem mit dem Gift zu tun, das manche Schlangenarten kennzeichnet.
Böses, Gift (bildlich gesprochen), Schlechtes, Krankheit, Leid, Tod, Trauer und vieles andere mehr – das kennt jeder aus seinem eigenen Leben.
Andererseits kann das Gift von Schlangen aber auch als Heilmittel eingesetzt werden.
Ein Zeichen für den Tod ist zunächst auch das Kreuz. Seit aber am Kreuz unser Herr Jesus Christus starb, ist es vor allem zum Zeichen des Lebens und des Sieges über den Tod geworden. Der Tod ist zwar nicht aus der Welt, aber letztlich besiegt. So kann es gerade in unseren Tagen inmitten von Leid und Sorgen immer wieder hilfreich sein, die Augen aufzumachen und zu erheben, und zwar zum Kreuz. Der Blick auf das erhöhte Kreuz kann große Hoffnung und Zuversicht schenken, weil wir Christen wissen, dass es Rettung verheißt. Ein Heilmittel!

Kaplan P. Gregor Schuller OSB

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Fest der Könige - Gedanken zum Dreikönigsfest von Diakon Sebastian Nüßl

2020 noch möglich: Sternsinger besuchen die Bundeskanzlerin Der 6. Januar ist das Fest der Erscheinung des Herrn - oder das Fest der „Heiligen Drei Könige“, wie es traditionell genannt wird. Im Evangelium vom Tag (Matthäus 2, 1-12) kommen - außer dem Neugeborenen - drei Menschen bzw. Menschengruppen vor: König Herodes, die Schriftgelehrten und schließlich die Sterndeuter aus dem Osten. Sie alle interessieren sich auf ihre Art und Weise für Jesus: - König Herodes hat Angst um seine Macht. Alle, die sich ihm in den Weg stellen, lässt er niedermachen. Es ist belegt, dass er sogar einige seiner Söhne töten ließ. Dieser angeblich neugeborene König muss daher weg. Die Strategie des Herodes: sich keine Blöße geben, sich nicht angreifbar machen, zuschlagen bevor man selbst zum Opfer wird. Eine Vorgehensweise, die wir alle kennen und die sowohl in der Politik wie in unserem eigenen Umfeld zum Alltag gehört. Es erfordert (christlichen) Mut, seine Verletzlichkeit anzuerkennen und sie nicht zu ve

Kann Kirche im Januar 2022 noch Heimat sein? Predigt zum 4. Sonntag i. J.

Um die Kirche steht es schlecht. So viele Unklarheiten, so viele patriarchale Strukturen, Missbrauch, Vertuschung, unguter Umgang mit Homosexualität und anderes mehr. Nicht wenige haben das Gefühl, die Kirche, die ihnen Heimat war, bricht aus ihrem Leben weg. Heimat zu verlieren aber ist schmerzhaft.  Auch Jesus ist im Evangelium vom heutigen Sonntag dabei, seine Heimat zu verlieren. Nicht nur wird kein Prophet in seiner Heimat anerkannt, wie er im heutigen Evangelium sagt. Noch dazu provoziert Jesus die Menschen seiner Heimat. Denn er weist auf Ereignisse hin, bei denen sich Gott nicht als Gott der Juden erwiesen hat, sondern als Gott von Fremden - beispielsweise eines Syrers. Der wurde vom Aussatz geheilt, nicht die Kranken Israels. Provokationen, die die Menschen seiner Heimat verärgern und fast zur Lynchung Jesu führen. Doch der schreitet mitten durch die Menschenmenge und geht weg, wie in dieser Stelle aus dem Lukasevangelium zu lesen ist. Die Provokation Jesu ist die Aussage: Go

Zum 3. Fastensonntag - Gedanken von Pfarrer Franz Reitinger

Die Gleichnisgeschichte, die Jesus im heutigen Evangelium erzählt, kann man ganz leicht falsch verstehen. Gott ist nicht, wie man denken könnte, so wie der Besitzer dieses Weinbergs, der am liebsten den unfruchtbaren Feigenbaum umhauen würde. Gott ist so, wie diese Geschichte ausgeht. Gott hat Geduld mit uns Menschen, auch wenn wir oft genug wie nutzlose und unfruchtbare Bäume herumstehen. Doch die Geduld Gottes hat auch ein Ziel: Gott traut es uns zu, dass wir die Zeit unseres Lebens gut nutzen. Und Jesus will uns mit seinem Gleichnis dazu motivieren, gleich heute damit zu beginnen – damit zu beginnen umzukehren, uns nicht nur mit halber, sondern mit ganzer Kraft um das Gute zu mühen, fruchtbar zu werden für das Reich Gottes. Und noch ein Zweites können wir aus dem Evangelium lernen. Manchmal meinen wir – genauso wie die Leute, die zu Jesus kommen und ihm die neuesten Nachrichten erzählen, was wieder Schreckliches passiert ist – manchmal meinen wir, ein Schicksalsschlag, ein plötzli