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5. Sonntag der österlichen Bußzeit: Und wieder: Frauen und Jesus!



Joh 11,1-45: Die Auferweckung des Lazarus


Das ist das letzte Wunder Jesu, von dem das Johannesevangelium berichtet. Die Parallelen zum ersten - Dem Wunder bei der Hochzeit zu Kana - sind überraschend:

1. Beidemale fordern Frauen ein Wunder von Jesus: Bei der Hochzeit will seine Mutter Maria, dass wieder Wein für die Feiernden da wäre. Hier wollen Maria und Marta, dass doch ihr Bruder noch lebe.

2. Beidemale lässt Jesus sich nicht unter Druck setzen: seine Mutter weist er schroff zurück und diesmal bleibt Jesus noch zwei Tage weg, obwohl er die dringliche Nachricht von der Krankheit seines Freundes Lazarus längst bekommen hatte. 

3. Beidemale erfüllt er die Wünsche der Frauen letztenendes doch!

aber noch viel wichtiger: beidemale zeigt sich Jesus Christus ganz so, wie ihn das Johannesevangelium sieht:

1. Beidemale ist er ganz Mensch: 
- Er feiert mit seinen Freunden bei der Hochzeit. Und da wird viel getanzt, gelacht und getrunken.
- Angesichts des toten Lazarus weint er herzergreifend: Seht, wie lieb er ihn hatte. 

2. Beidemale ist er ganz Gott:
- nur Gott kann den trüben Alltag unseres Lebens zum Wein der Freude und der Liebe wandeln.
-  nur Gott kann Toten Leben schenken.



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